Bitte beachte: Die Informationen auf diesen Seiten und die Beratung durch uns, sind im Sinne von „Bürgern helfen Bürgern“ zu verstehen. Wir sind privat organsiert – ohne kommerzielles Interesse. Wir können weder Haftung noch Gewährleistung übernehmen. Mit den Angeboten unserer Initiative unterstützen wir dich beim schnellen, einfachen und kostengünstigen Einstieg in die Erzeugung eigenen Sonnenstroms – aber letztendlich bist du selber verantwortlich.
Was ist ein Steckersolargerät?
Es steht hier im Beispiel bei Jörg auf der Terrasse. Könnte aber genauso gut bei dir am Balkongelände, Vordach, Hauswand oder auch im Garten angebracht sein. Der aus Profilleisten konstruierte Rahmen zur Befestigung ist Jörgs eigene Erfindung und nicht Bestandteil der Sammelbestellung.

Das Solarmodul
Das Solarmodul ist das "Herz" der Anlage. Es wandelt das einfallende Licht in elektrische Energie.

Der Wechselrichter
Wenn das Solarmodul das Herz der Anlage ist, dann ist der Wechselrichter wohl das "Hirn". Der Wechselrichter wandelt die vom Solarmodul erzeugte Gleichspannung in eine Wechselspannung und liefert die erzeugte Energie möglichst optimal im Stromnetz ab.
Die Steckdose
Normalerweise liefert die Steckdose die Energie für deine Geräte. Hier ist das genau umgekehrt. Es wird Energie ins Netz eingespeist. Du darfst eine Leistung bis zu 600 W einspeisen.
Was ist erlaubt und was ist zu beachten?
- Mit der DIN VDE V 0100-551-1 wurde im Mai 2018 die Möglichkeit geschaffen, Steckersolargeräte in vorhandene Endstromkreise einzubinden. Ist die vorhandene Elektroinstallation dafür geeignet, darf das Steckersolargerät von Laien in Betrieb genommen werden. Die Prüfung der vorhandenen Elektroinstallation auf Eignung und möglicherweise anfallende Änderungen müssen durch einen Elektroinstallateur erfolgen.
- Der in den Sammelbestellungen vermittelte Wechselrichter erfüllt die notwendigen Anforderungen zum Anschluss an das Netz (NA-Schutz, VDE-AR-N 4105)
- Bis zu einer Leistung von 800 W können Verbraucher ihre Steckersolargerät selber in Betrieb nehmen. Ausschlaggebend ist dabei die maximale Anschlussleistung des Wechselrichters auf der Stromnetz-Seite und nicht der Solarmodule. Bei höheren Leistungen muss die Anmeldung durch einen eingetragenen Elektroinstallateur erfolgen.
- Die Modulleistung (PV-Module) darf theoretisch bis 2000 W betragen. Allerdings wird der VDE die Leistung in der aktuellen Norm voraussichtlich auf 960 W begrenzen. Wir empfehlen, der VDE Regelung zu folgen.
- Die vermittelten Solarmodule dürfen nicht oberhalb von 4 m (Oberkante) über öffentlichem Grund, z.B. Fußweg, angebracht werden.
- Steckersolargeräte sind 2024 im Wohnungseigentümergesetz privilegiert worden. Mieter und Eigentümer sollten sich dennoch die Erlaubnis des Eigentümers bzw. Vermieters oder Eigentümergemeinschaft einholen. Ein Ablehnung ist nur in gut begründeten Fällen möglich.
- Die Meldung des Moduls beim Versicherer, insbesondere als Mieter, ist sinnvoll.
- Bei einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) sollte das Einverständnis aller Parteien eingeholt werden. Ein Muster für einen WEG-Beschluss ist bei der REG.eV erhältlich.
- Stromzähler ohne Rücklaufsperre dürfen bis zum Austausch durch den Netzbetreiber verwendet werden. Das betrifft vorwiegend die älteren Zähler mit einer Drehscheibe (Ferraris-Zähler).
- Die Marktstammdatenverordnung verlangt die Registrierung der Anlage im Marktstammdatenregister: Registrierung
Ausrichtung der PV-Module
Die optimale Ausrichtung der Module hinsichtlich einem maximalen Jahresertrag ist in unserer Gegend nach Süden bei einem Neigungswinkel von ca. 37° gegenüber der Horizontalen. Allerdings sind die Einbußen auch bei größeren Abweichungen relativ gering. So lässt sich auch bei einer Abweichung von +/-60° von der Südausrichtung noch fast 95% des Maximalwertes erreichen. Das gilt allerdings nur, wenn keine Verschattung etwa durch Bäume, Häuser oder einer höheren Horizontlinie (Hügel) vorliegen
Vermeide bei der Auswahl des Standortes dauerhafte Teilverschattungen der PV Module. Das kann bei einigen Herstellern zu einer Verringerung der Lebensdauer und dem Verlust der Garantie führen.
Für eine überschlägige Berechnung der Ertragsmöglichkeiten, empfehlen wir den den Stecker-Solar-Simulator der HTW Berlin.
Befestigung der Steckermodule
Zur Befestigung der Steckermodule können im Rahmen der Sammelbestellung Halterungen für verschiedene Befestigungssituationen bei unserem Lieferanten erworben werden. Viele bauen sich die Befestigung mit im Fachmarkt erhältlichen Kleinteilen selber. Für eine ausreichende und fachgerechte Montage bist du selber verantwortlich. Denke daran, dass das Modul auch sturmsicher angebracht werden muss. Achte darauf, dass keine Personen gefährdet werden und lies dir die Sicherheits- und Montagehinweise in der Anleitung zum Module, Wechselrichter und Halterungen durch.
- Erkundige dich bei der Montage an Gebäuden, ob möglicherweise baurechtliche und brandschutztechnische Anforderungen berücksichtigt werden müssen.
- Bei Montage am Gebäude: Montiere mit passenden Dübeln und Schrauben. Bei Wärmedämm-Verbundsystemen gibt es spezielle Befestigungen, die in die tragende Wand reichen. Das musst du mit dem Hersteller deiner Wärmedämmung – meist der Verputzerbetrieb – abklären. Auch für wärmedämmende Mauerwerkssteine gibt es spezielle Dübel.
Die Solarmodule dürfen nicht für die sogenannte Über-Kopf-Montage verwendet werden, also wenn sich Personen unter den Modulen aufhalten können.
Soll das Gerät in der Nähe von in den Blitzschutz eingebundenen Elementen installiert werden, hole dir bitte Rat von einem Fachmann.
Montiere den Wechselrichter nicht direkt auf brennbarem Material (z.B. Holz).
Montiere die Module nicht über einem Ort, an dem sich üblicherweise Personen aufhalten.
- Montiere die Module nicht an Orten, an denen korrosive Dämpfe zu erwarten sind (z.B.: Stall).
- Die Rahmen der Solarmodule sind in der Regel nicht für eine direkte Montage ohne Montagesystem vorgesehen. Bitte die Montageanleitung der Module beachten, sonst erlischt u.U. die Garantie.
- An Fassade oder Balkon raten wir zu einer vertikalen Montage (Windlast)
Wie finde ich die passende Befestigung?
Unser Lieferant hat eine Seite mit passenden Montagesystemen für die verschiedenen Einbausituationen zusammengestellt. Informiere dich auf der Webseite des Lieferanten über die Montagesets und entscheide, welches für dich das Richtige ist. Notiere dir die genaue Bezeichnung (z.B.: „Solar-Montagepaket Flachdach für 2 Solarmodule vertikal“). Die brauchst du später für die Sammelbestellung.
Datenblätter

Wechselrichter HMS-800W-2T von Hoymiles

Checkliste
- Den Flyer mit Preisen zum vermittelten Paket (Solarmodul + Wechselrichter) gelesen?
- Den Ablauf der Sammelbestellungen gelesen und mit den Zahlungsmodalitäten und den aktuellen Lieferzeiten einverstanden?
- Geeigneten Anbringungsort gefunden und Modulausrichtung geklärt?
- Erkundige dich, ob möglicherweise baurechtliche oder brandschutztechnische Anforderungen berücksichtigt werden müssen.
- Oberkante des Solarmoduls am Montageort nicht höher als 4m über öffentlichem Grund?
- Falls Du eine Montage auf dem Hausdach planst, ziehe einen Fachmann/-frau zu Rate. Wir raten von einer Selbstmontage auf dem Hausdach ab.
- Befindet sich eine Steckdose in der Nähe? Gegebenenfalls durch Elektrofachkraft installieren lassen.
- Halterung geklärt? Das vermittelte Paket enthält nur den Wechselrichter und das Solarmodul. Du kannst dir eine Halterung selber bauen, über verschiedene Anbieter selber bestellen oder über die Sammelbestellung Halterungen mitbestellen. Kläre aber bitte vorher, ob diese für deine Situation passen.
- Elektroninstallation und Sicherung auf Tauglichkeit durch eine Elektrofachkraft überprüft? Beachte die Hinweise der DGS und VDE.
- Wenn gewünscht, Energiesteckdose (Wieland) installieren lassen.
- Falls ein Blitzschutz vorhanden ist und sich im Blitzschutz eingebundene Elemente (Blitzableiter etc.) in der Nähe des vorgesehenen Montageorts befinden, sollte Rat von einem Fachmann/-frau eingeholt werden.
- Ausgemessen wie lange das Netzkabel vom Wechselrichter zur Steckdose sein muss?
- Verlegung des Netzkabels zur Steckdose möglich? Es sollte keine „Stolperfalle“ entstehen, das Kabel darf nicht beschädigt werden können und nicht direkt der Sonne ausgesetzt werden. Häufiges ändern der Lage des Kabels sollte vermieden werden.
- Netzanschlusskabel vom Wechselrichter zur Steckdose besorgt? Du kannst entweder ein fertiges Kabel bei uns mitbestellen oder durch eine Elektrofachkraft passend anfertigen lassen.
- WLAN Signal von deinem Router am Montageort verfügbar? Notwendig, falls die Einspeisung durch eine App überwacht werden soll.
- Liegt das Einverständnis des Vermieters bzw. der WEG vor?
- Sind Fachleute zur Hand, die du im Zweifel fragen kannst?
- Betriebs- und Montageanleitung des Wechselrichters und des Solarmoduls gelesen und verstanden?
- Anmeldung im Marktstammdatenregister. Den Link zum Formular findest du auf unserer Webseite.
- Abholung geklärt? Beachte die Größe eines Solarmoduls: Ein Modul ist 1,14m breit und 1,77 m lang.
Energieverbrauch ermitteln
Den eigenen Energieverbrauch mit einer hohen zeitlichen Auflösung zu messen, hilft beim Energiesparen – und ist natürlich wichtig, um die Wirtschaftlichkeit seiner Anlage besser einschätzen und optimieren zu können. Hierfür sind verschiedene Lösungen am Markt erhältlich – oder lassen sich als technisch versierter Nutzer kostengünstig selbst realisieren.
Erfahrungsbericht von Martin Mades
Moderne, digitale Stromzähler („Intelligente Messsysteme“, „Smart Metern), wie sie in neuen Häusern eingebaut werden (müssen), verfügen neben einer digitalen Anzeige auch über eine sogenannte Infrarot Schnittstelle („S0-Ausgang“).
Die digitale Anzeige zeigt abwechselnd verschiedene Daten an, in der Regel „ab Werk“ den Gesamtverbrauch und ggf die Gesamteinspeisung in das Netz (bei vorhandener Solaranlage).
Diese Daten werden auch in digitaler Form am Infrarot-Ausgang ausgegeben (für Menschen so nicht sichtbar).
Zählermodel, Zählernummer, Verbrauchsdaten und ggf noch weitere Informationen werden vom Zähler über diese Schnittstelle in Form von Infrarot-Lichtimpulsen nach außen gesendet.
Der Bereich am Zähler, wo die dafür zuständige IR-Diode montiert ist, ist metallisch ausgeführt, so dass dort ein sogenannter „Lesekopf“ mittels Magnet leicht montiert werden kann.
Die Übertragung der Informationen vom Zäher zum Lesekopf erfolgt also Kontaktlos, es müssen keinerlei Arbeiten im Zählerschrank ausgeführt werden!
Erweiterte Daten Freischalten:
Jeder Hauseigentümer kann bei seinem Messstellenbetreiber einen sogenannten „Freischalte-Pin“ anfordern, in der Regel kostenlos
Bei den meisten Stromzählern kann man diesen Pin dann mit einer Taschenlampe über die Infrarot-Schnittstelle „eingeben“ (hell-dunkel Signale).
Wie der eigene Stromzähler freigeschaltet werden kann sollte eine kurze Suche im Internet zeigen.
Ist der Stromzähler dann freigeschaltet, zeigt das Display schon mehr Information an.
Über die im Stromzähler verbaute IR-Schnittstelle stehen diese Informationen dann auch in Echtzeit zur Verfügung, so auch der aktuelle Stromverbrauch.
Aber ohne entsprechende Hardware sind diese Daten zwar am Display des Stromzählers ablesbar, aber können nicht an ein anderes System (Handy, Smarthome, …) weitergeleitet werden.
Daten nutzen:
Die Ausgabe der IR-Sendediode vom digitalen Stromzähler erfolgt im standardisiertem SML-Protokoll.
Ein am Zähler fixierte IR-Lesekopf kann diese Daten („00010101110011011…. „) empfangen und an ein entsprechenden Modul (Mikrocomputer, ESP86) weiterleiten, dieser „entschlüsselt“ diesen Datenstrom dann.
Die nun wieder für Menschen lesbare Daten („Modell: DWS7612, Zählerstand Strombezug: 75643.23, …“) kann das Modul dann zur Verfügung stellen. Meistens sendet diese angeschlossene Modul diese Daten dann mittels WLAN in das heimische Netzwerk, wo entsprechende Apps (oder das eigene SmartHome) diese Daten dann anzeigen und auswerten können.
Es gibt fertige Plug&Play Geräte (ab ca. 120€), wo das gesamte Modul (Lesekopf, Auswerteelektronik, WLAN-Modul) mittels Magnetunterstützung direkt am Lesekopf montiert wird.
Da der Zählerschrank aus Metall ist gilt es hier zu beachten und sicherzustellen, das die notwendige WLAN Verbindung zum heimischen Router trotzdem sichergestellt ist.
Empfehlenswerter sind Lösungen, wo nur der einzelne, kleine Lesekopf im Zählerschrank „montiert“ wird und mittels dünnem (zumeist 4-adriger Litze) mit dem eigentlichen Modul verbunden wird.
Dieses Modul (incl. WLAN) kann dann außerhalb und auch paar Meter neben dem Zählerschrank aufgestellt werden. Auch ein Aufstellen in einem Nebenraum, wo besserer WLAN-Empfang vorhanden ist, ist denkbar.
Thema Eigenbau:
Wer am Eigenbau Interesse hat findet im Internet dazu viele Ansätze und Beschreibungen.
Empfehlenswert ist als Auswerteelektronik ein sogenannter „ESP8266 Mikrocomputer“ (Preis ca. 8€), dieser verfügt über entsprechende Eingänge zum anschließen des IR-Lesekopfes und hat ein integriertes WLAN-Modul. Als Stromversorgung genügt ein einfaches 5V USB-Netzteil. Den notwendigen IR Lesekopf selbst gibt es fertig mit Gehäuse und Magnet ab ca. 35€ Eine empfehlenswerte Software (genauer: Firmware) für den Betrieb des ESP8266 ist die freie Software „Tasmota“. Diese steht kostenlos zur Verfügung und kann einfach mittels USB-Kabel auf den ESP8266 übertragen („geflashed“) werden.
Über die eigene Tasmota-Weboberfläche erfolgt dann die notwendige Konfiguration der Software:
- Zu nutzendes WLAN
- Anschluss-Nr. wo der Lesekopf angeschlossen wurde
- Eingabe des Lesescripts (copy&paste, passende Scripte stehen für fast alle Stromzähler zur Verfügung)
- Angabe wie die Daten in das Heimnetz übertragen werden sollen (MQTT)
Ist dies erfolgreich geschehen, läßt sich an der Weboberfläche (aufrufbar am Handy oder PC im eigenen Netzwerk) neben dem Gesamtwert für den Strombezug und Einspeisung auch der aktuelle Stromverbrauch (bzw. Einspeisung) in Echtzeit ablesen. Je nach Zähler können auch noch andere Daten zur Verfügung stehen. Zusätzlich werden diese Daten auch in das heimische „Netz“ gesendet, wo es dann entsprechend weiter verarbeitet und genutzt werden kann (Stichwort: Smarthome)